Herzspezialist beantwortet Ihre Fragen am Telefon: Schlaganfall – Ist ein Loch im Herz die Ursache?

25. November 2022

Am Mo., 28. November 2022, ist das Expertentelefon wieder unter T (0202) 290 – 23 46 für die Fragen interessierter Bürger geschaltet. Von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr beantwortet der Herzspezialist Dr. Roger Gerke, Leiter des Kardiologischen Zentrums Elberfeld, Fragen zu Diagnostik und modernen Therapien bei einem ventiloffenen foramen ovale (PFO) und informiert, wie ein schonender Eingriff im Herzkatheterlabor helfen kann, das Loch im Herz zu verschließen und damit das Schlaganfallrisiko deutlich zu senken. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

 

Bei vielen Hirninfarkten, d.h. wenn ein Gerinnsel ein Gefäß im Gehirn verschließt und es zu einem Schlaganfall kommt, ist häufig ein sogenanntes ventiloffenes foramen ovale (PFO) die Ursache. Ein PFO ist ein angeborener Defekt in der Vorhofscheidewand. Das bedeutet, dass sich nach der Geburt die Vorhofscheide nicht vollständig verschlossen hat. Hier bleibt das PFO wie ein Tunnel zwischen dem rechten und linken Vorhof geöffnet. Das kommt nicht selten vor: Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist betroffen. In den meisten Fällen verursacht dieses „Loch“ kaum Probleme. Kommen jedoch bestimmte Vorerkrankungen hinzu, wie die Neigung zu Beinvenenthrombosen oder Gerinnselbildungen zum Beispiel nach langen Krankenhausaufenthalten, kann das Loch im Herz zum Risikofaktor für einen Schlaganfall werden. „Was wir heute wissen, ist, dass bei jüngeren Patienten, also bei unter 60-Jährigen, die einen Schlaganfall erlitten haben, bei über 70 Prozent ein PFO die Ursache war“, sagt Roger Gerke, Leiter des Kardiologischen Zentrums Elberfeld am AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL. 
 
Ist ein „Loch“ als Schlaganfallursache diagnostiziert kann dieses Problem heute im Herzkatheterlabor über einen Herzkatheter mit einem sogenannten Schirmchen verschlossen werden. Durch einen speziellen Katheter, der über die Leiste des Patienten eingeführt und bis zum PFO vorgebracht wird, lässt sich in der Regel mühelos das Schirmchen platzieren und auf diese Weise die Kurzschlussverbindung verschließen. „Primäres Ziel der Behandlung ist die Minderung des Risikos zukünftiger weiterer sogenannter paradoxer Embolien. Damit gelingt es, für diese Patienten das Schlaganfallrisiko deutlich zu verringern. Aus vergleichenden Studien wissen wir, dass der Schirmchenverschluss dabei der rein medikamentösen Therapie überlegen ist“, so der Kardiologe Dr. Gerke. Im Bethesda wird dieses minimalinvasive Verfahren seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt.
 
Bethesda Spezialisten für Herz, Kopf und Gefäße unter einem Dach 
Im AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL stehen den Patienten rund um die Uhr eine große Bandbreite der minimal-invasiven und nicht-invasiven Herzmedizin, ein erfahrenes Expertenteam und modernste Medizintechnik zur Verfügung. Im Bethesda arbeitet ein interdisziplinäres Expertenteam mehrerer Fachabteilungen wie Neurologie, Neuroradiologie, Kardiologie, Angiologie, Neurochirurgie und Gefäßchirurgie eng zusammen, um Patienten mit einem Schlaganfall schnelle Hilfe zukommen zu lassen.

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