Renale Denervation - Schonender Katheter-Eingriff kann helfen, den Bluthochdruck zu senken

27. Dezember 2022

Das AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL bietet für die Einstellung des Bluthochdrucks ein alternatives minimalinvasives Verfahren an - die Renale Denervation, kurz RDN genannt.

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine Volkskrankheit. Fast jede:r dritte Bundesbürger:in leidet unter der Erkrankung, die als Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. So gehen etwa die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte auf das Konto des erhöhten Blutdrucks. Dem Ziel einer guten Blutdruckeinstellung kommt somit eine wesentliche Bedeutung zu. Aber leider erreichen es nur etwa 50 Prozent der an Bluthochdruck erkrankten Menschen.


Wenn blutdrucksenkende Medikamente nicht helfen, kann, dank der guten Studienlage und der hohen Anzahl der in unserer Klinik durchgeführten Eingriffe, die an das Niveau eines Zentrums grenzt, die Renale Denervation (RDN) eine sinnvolle Therapie-Ergänzung sein. „Durch einen speziellen Katheter, der über die Leiste der:s Patient:in eingeführt und bis in die Nierenarterien vorgeschoben wird, werden überaktive Nervenstränge rund um die Nierenarterien mittels Radiofrequenz-Energie verödet und somit selektiv deaktiviert“, erklärt Dr. med. Roger Gerke, Leitender Arzt im Kardiologischen Zentrum Elberfeld des AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUSES, das Verfahren. „Dies kann zu einer verringerten Bildung von blutdrucksteigernden Hormonen führen, was eine Senkung des Bluthochdrucks ergeben kann. Gelingt eine ausreichende Blutdruckreduktion, kann eventuell auf einen Teil der bisher eingenommenen Medikation nach Absprache mit der/m behandelnden Ärzt:in verzichtet werden.“
Primäres Ziel der Behandlung ist eine gute Einstellung des Bluthochdrucks und damit die Minderung der Risiken für Folgeerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Nierenversagen. Vorangegangene Studien zeigen, dass sich durch Senkung des Blutdruckes um etwa 10 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) das Schlaganfallrisiko um fast 40 Prozent senken lässt. Das erprobte Verfahren ist vor allem für Patient:innen interessant, die trotz Lebensstiländerung und der bloßen Einnahme von Medikamenten gefährlich hohe Blutdruckwerte haben.

Ein Plus für Bluthochdruck-Patient:innen: alles unter einem Dach
„Der Bluthochdruck eines Menschen ist ein umfassendes Themenfeld, dem wir uns wissenschaftlich und klinisch mit besonderem Interesse widmen”, so Kardiologe, Bluthochdruckexperte und Chefarzt der Medizinischen Klinik mit zertifiziertem Bluthochdruckzentrum, zertifiziertem Zentrum für Schlafmedizin und zertifizierter Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz (Heart Failure Unit – HFU), Prof. Dr. med. Bernd Sanner. „Dank der fachübergreifenden Zusammenarbeit unter einem Dach mit Innerer Medizin, Neurologie, Kardiologie, Angiologie und Neuroradiologie können wir hier im Haus auch Patient:innen mit komplexen und schwer einstellbaren Formen der arteriellen Hypertonie versorgen.” Lässt sich der Bluthochdruck nicht allein durch Veränderung der Lebensgewohnheiten und einer rein medikamentösen Behandlung kontrollieren, kann das Verfahren der Renalen Denervation wertvoll sein. Je nach individueller Krankengeschichte, Testergebnissen und Symptomen entscheidet die/der behandelnde Ärzt:in gemeinsam mit Bluthochdruckexpert:in, ob die Renale Denervation für die/den jeweilige:n Patient:in geeignet ist.