06. Juni 2025
Harninkontinenz betrifft deutlich mehr Frauen, als häufig angenommen wird. Schätzungen zufolge ist etwa jede siebte Frau im gebärfähigen Alter betroffen – mit steigender Tendenz im höheren Lebensalter. Die Dunkelziffer gilt als hoch, da viele Betroffene aus Scham lange nicht über ihre Beschwerden sprechen oder ärztlichen Rat suchen. „Früher galt Inkontinenz als Problem, das man einfach hinnehmen muss. Heute wissen wir, wie sehr die Einschränkungen die Lebensqualität beeinträchtigen und dass es fast immer Hilfe gibt“, sagt Dr. Michael Anapolski, Leiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL.
Nach seinem Studium an den Universitäten Münster und Birmingham ist er bereits seit mehr als 20 Jahren als Frauenarzt tätig und leitet seit November 2023 die Frauenklinik am AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL. Im Mittelpunkt seines Vortrags stehen die verschiedenen Formen der Harninkontinenz, die bei Frauen besonders häufig auftreten. Dr. Anapolski wird darüber berichten, wie sich diese Formen unterscheiden, welche Ursachen zugrunde liegen können und wie eine zeitgemäße Diagnostik abläuft.
Einen besonderen Fokus legt Dr. Anapolski auf die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten: Von konservativen Maßnahmen wie Beckenbodentraining bis hin zu verschiedenen operativen Verfahren stellt der erfahrene Frauenarzt das breite Spektrum der Therapieoptionen vor und erklärt, wie individuell abgestimmte Lösungen die Lebensqualität betroffener Frauen verbessern können.
Erst wenn alle nicht-operativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wird über operative Verfahren nachgedacht. Das Bethesda Krankenhaus in Wuppertal bietet das gesamte Spektrum moderner Inkontinenz-Chirurgie an und verfügt über besondere Expertise bei organerhaltenden, minimal-invasiven Eingriffen. „Ein Schwerpunkt unseres Zentrums ist die sogenannte Kolposuspension, ein bewährtes und vielseitiges Operationsverfahren, das wir auch laparoskopisch – also per schonender Bauchspiegelung – durchführen. Das ist nicht überall Standard.“, betont Dr. Anapolski. Bei der Kolposuspension wird das Gewebe unter der Harnröhre angehoben und fixiert, um dem Blasenverschlussmuskel wieder eine stabile Unterlage zu geben. „Viele Kliniken konzentrieren sich heute fast ausschließlich auf die Implantation von Kunststoffbändern, den sogenannten Tension Free Vaginal Tapes, die dauerhaft im Körper verbleiben. Wir wenden aber zudem weiterhin erfolgreich das klassische Verfahren der Kolposuspension an und haben dieses kontinuierlich weiterentwickelt. Das erlaubt uns, sehr individuell auf die jeweilige Situation der Patientin einzugehen und auch komplexe Fälle optimal zu versorgen.“ Ziel der Experten ist es grundsätzlich, dauerhafte Lösungen zu finden, die den Patientinnen langfristig helfen.
Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Im Anschluss besteht die Möglichkeit Fragen zu stellen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Infos: T (0202) 290 - 2152 (Sekretariat der Frauenklinik) und hier